Kirche
Glaube und christliche gemeinschaft

Heimatmuseum

Blick von den ehemaligen Obstgärten auf den Friedhof und die Kirche. 

Geistliches Leben im Dorf

Die Kirche ist das markanteste Gebäude des alten Ortskerns. 1333 wurde erstmals eine Pfarrei in Obbornhofen erwähnt. Wahrscheinlich ist, dass es schon rund 500 Jahre früher hölzerne Kapellen und Kirchen gegeben hatte. 

Die Anfänge der heutigen Kirche liegen im 12. oder 13. Jahrhundert. Der Chor, in dem der Altar steht, ist der älteste Teil des Baus. 1742 wurde das Kirchenschiff im barocken Stil neu gebaut. Die Kirche hatte  eine große Bedeutung im Lebenszyklus der Obbornhofener: Von der Taufe bis zum Tod.

Von der wiege bis zur bahre

Der dörfliche Alltag war stark durch die Landwirtschaft mit ihrer harten Arbeit geprägt. Die Kirche bot eine Unterbrechung. Der Sonntag war der arbeitsfreie Tag und dem Kirchgang vorbehalten. Dabei ging es nicht nur um Glaube und christliche Lebensführung. In den Gesprächen vor und nach dem Gottesdienst wurden wichtige Neuigkeiten ausgetauscht und Geschäfte angebahnt. Jede Familie stellte eine „Abordnung“ für den sonntäglichen Kirchgang, wenn nicht jede Person eines Haushalts gehen konnte. 

Die Menschen und ihre Angehörigen wurden von der Kirche bei den großen Übergängen und Veränderungen im Leben begleitet. Das begann nach der Geburt mit der Taufe, die in früheren Zeiten noch zu Hause und nicht in der Kirche stattfand. Die Konfirmandenzeit dauerte in der Regel zwei Jahre. Nach der Konfirmation begann für die meisten Jugendlichen das Arbeitsleben. Noch 1 bis 2 Jahre wurden die jungen Erwachsenen nach der Konfirmation durch die Christenlehre weiter im Glauben unterrichtet. 

Hochzeiten waren Festtage, zu denen die Trauung in der Kirche gehörte. Bei solchen Feiern nahm nicht selten das ganze Dorf teil. Auch der Tod und das Abschied nehmen gehörten dazu und wurden zu Hause, in der Kirche und auf dem Friedhof von der Dorfgemeinschaft begleitet. Eine Besonderheit in Obbornhofen war die sogenannte Totenkrone. Wenn ein Kind oder Jugendlicher starb, wurde sie auf den Sarg des oder der Verstorbenen gelegt und der Sarg anschließend in einer feierlichen Prozession durch das Dorf zum Friedhof getragen. Dieser Brauch wurde bis zum Beginn des 20. Jahrhundert etwa 300 Jahre lang in Obbornhofen gepflegt.

Reinhard Schneider: 
Glocken aus dem Takt

Das Glockenläuten gehört in Obbornhofen seit Jahrhunderten zum Alltag. Da fällt es auf, wenn das Geläut einmal nicht im Takt ist. Reinhard Schneider war einmal dafür verantwortlich.

Eine Hochzeitsgesellschaft von Berta und Adolf Walter aus dem Jahr 1934. Eheschließungen waren nicht selten ein Ereignis an dem das ganze Dorf teilnahm.

Der Treppenaufgang zur Kirche wurde traditionell zur Konfirmation im März mit Zweigen und Papierrosen geschmückt.

Blick ins Innere der Kirche in Richtung Altar und Orgel. 

Erika Gräf:
Konfirmation und Kirchendiener

Im Jahr 1940 wurde Erika Gräf konfirmiert. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs war es nicht leicht, alle notwendigen Dinge für ein so wichtiges Ereignis zu besorgen.

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